Donnerstag, 12. Juli 2012

Gogogo for the School Bus!

Hey, Jacob, I got some news for you - the boys made it!
- Bishop

Ja, auch in Deutschland kümmert sich der Bishop noch um mich! Und er hat nicht nur angerufen, um mich zu fragen, ob ich gut gelandet bin, nein, er hat mir auch gesagt, dass die Bishop J Waichere School in der Kategorie "Maasai Traditional Dance" die Provincials gewonnen, und somit bei den Nationals vertreten ist!
YAY! Ein ganz großes DANKESCHÖN an alle, die das mit möglich gemacht haben.
Wenn sie die Nationals gewinnen, dürfen sie für den Präsidenten tanzen, und gewinnen einen Schulbus!
Aus Music Festival
https://picasaweb.google.com/lh/photo/T6QITszO5wBYP_9CLudtdwRdg-FiN6A-EiVpMcNfBdQ?feat=directlink Da ich jetzt in Deutschland bin, wo es anständiges Internet gibt, hier das Vidoe der tanzenden Maasai (Maasai schreibt man echt so, Massai ist eingedeutscht)



Ich hoffe mal das ist anguckbar, auch wenn man keinen Google-Account hat.

Wieder daheim

I'm leaving, on a jet plane,
don't know when I'll be back again...
Jon Denver



Zurück. (man merkt das unter anderem daran, dass ich wieder Ü Ö und Ä tippen kann...)

Vor 2 Tagen bin ich, mit ein bisschen Verspätung, in Stuttgart gelandet. Mein Flug war hervorragend, ich kann Turkish Airlines nur weiterempfehlen - allein das Essen!
Ich wurde warmherzig von weit mehr Menschen als erwartet am Flughafen empfangen, und jetzt bin ich gerade dabei mich wieder an das Leben in diesen deutschen Landen zu gewöhnen. Was mir bisher noch gar nicht schwer fällt - ich schau heute mal in die Stadt (Heidenheim), und hoffe das ich da auch zurecht komm. Auch ohne der einzige weiße zu sein, ohne ständig gegrüßt zu werden, und hoffentlich ohne einer Bedienung "ks, ks" zuzurufen - das ist nämlich in Kenia Standard, aber ich glaube hier bekomm ich dafür eine geklatscht.

Somit bin ich ab jetzt wieder unter deutscher Handynummer zu erreichen, ihr könnt mich auch besuchen kommen oder zu euch einladen. Ich bring dann meine externe Festplatte mit und zwinge euch, 23GB Urlaubsfotos anzuschauen.
Für alle, die diesen Blog mittlerweile als (ich weis, unregelmäßige) Teil ihrer Freizeitgestaltung eingerichtet haben, tut mir Leid, bis auf weiteres war das der letzte Eintrag. Danke fürs Lesen, und bis bald im echten Leben!


Montag, 2. Juli 2012

Sonntag, 1. Juli 2012

Tanzfestival

And first rank, with 85 marks, BISHOP J WAICHERE SCHOOL!
- Bekanntgabe der Punkte beim Musikfestival
can't you walk in english? stop walking in massai!
- ein Schueler zum anderen...

Ich weis zwar nicht, wie gut meine Schreibkuenste inzwischen sind, aber vielleicht faellt euch zwischen den beiden folgenden Absaetzen ein Unterschied auf....

Schuechtern treten die schwarzen Maedchen, alle in die gleichen Gewaender gehuellt, aus dem sattgruenen Wald. Wie auf ein geheimes Zeichen hin, rennen sie in Richtung unseres Busses los, nur um kurz darauf in auf der anderen Seite zwischen den urtuemlichen Pflanzen zu verschwinden. Wenig spaeter sehen wir sie wieder auftauchen, und auf dem Weg in Richtung des naechsten Dorfes ziehen.
Wir sind auf den Resten einer Strasse unterwegs nach Kijabe, einem kleinen Dorf im Rift Valley, dessen groesster Stolz ein von Weissen errichtetes Krankenhaus ist. Dort wollen wir mit unserer Schule an einem traditionellen Tanz teilnehmen. Als unser Fahrzeug dann noch im Schlamm stecken bleibt, fangen wir an zu bezweifeln, ob wir es heute noch dorthinschaffen - neben uns im Wald steht ein schon vorher zurueckgelassener Bus. Aber meine Schueler bauen aus rasch geschlagenen Aesten eine Behelfsbruecke, und durch gemeinsames Schieben schaffen wir es ueber den kleinen Urwaldbach.

hat ca. ne halbe Stunde gedauert
Frueh morgens sind wir mit einem Matatu nach Kijabe gefahren, und anscheinend gibt es dorthin nur schlechte Strassen. Und das obwohl es das beste, weil von weissen gefuehrte, Krankenhaus in der Gegend hat. Auf halbem Weg sehen wir im Wald einen steckengebliebenen Reisebus, der eine Ausweichroute nehmen wollte um von der durch einen kleinen Bach aufgeweichten Strasse wegzukommen - hat aber wohl nicht geklappt. Die Maedchen, die der Bus zum Musikfestival fahren sollte, sind gerade aus gestiegen und nutzen die Gelegenheit, um mal schnell in die Buesche zu verschwinden. Dann kommt auch schon ein anderer Bus und nimmt sie mit - der alte wird spaeter aus dem Dreck gezogen. Da der Bypass versperrt war, sind wir durch den Schlamm, und sind trotz Astunterlage steckegeblieben. Aber meine Jungs haben das Matatu wieder rausgeschoben. Wir sind zum gleichen Festival wie die Maedels, mit der Massai Tanzgruppe unserer Schule.
Ja, das sind meine Schueler!




Dort in der Kijabe Boys Secondary waren ca. 20 andere Schulen mit ihren Tanzgruppen, und haben traditionelle Lieder und Taenze vorgefuert. War unglaublich spassig, wegen Terminproblemen sind wir sogar 2 Tage dahin gefahrene. Ich hab mal unten das Video von meinen Schuelern angehaengt. Schoen waers, aber das Ding hat 500mb, und soviel kann ich hier schlecht hochladen. Also nur Bilder. Das Video, und viele andere, gibts dann in Deutschland - also in 2 Wochen!

Ansage des Tanzes
Die gute Nachricht: unsere Schueler haben in der Kategorie Massai: Folksiong UND in der Kategorie Massai: traditioneller Tanz teilgenommen, und beides gewonnen! das war eine Feier =) Und jezt duerfen sie zum Provinzial-Wettbewerb, den sie wahrscheinlich gewinnen werden, und dann gehts zum Endwettbewerb auf Landesebene! -wenn sie den gewinnen, duerfen sie im Statehous vor dem Praesidenten auftreten, mit lecker Essen und der Chance einen Schulbus zu gewinnen.
Das sind Gikuyus
Die schlechte Nachricht: Der Provinz-Entscheid findet in Meru statt. das ist eine ganze Ecke von hier entfernt, und der Bishop weis nicht wie man das zahlen soll - das weiteren muessen einige Maedels noch auf Schulkosten heimfahren, um Stammeskleidung zu holen, weil die Folksong truppe aufgestockt wird (wir brauchen 36 Schueler, sonst duerfen wir nicht teilnehmen). Nach ersten Ueberschlagungen werden fuer die Fahrt nach Meru  fuer alle ca.500Euro gebraucht. Ich moechte das hier ja nicht zum Bettelblog machen, und ich finds auch irgendwie doof das ich hier shcon wieder um Geld gefragt werd, aber wenn euch der Tanz gefaellt und ihr die Schule unterstuetzen wollt, fuehlt euch frei. Geld, das auf mein Konto gelangt, wird sofort weitergeleitet.
Achja, Provinzentscheid ist am 11.7. - leider genau einen Tag nachdem ich wieder in Deutschland bin.


Donnerstag, 28. Juni 2012

Mittwoch, 27. Juni 2012

Dragon

look what i just found...
ich weis, ich sollte meine Zeit nicht auf 9gag verbringen, aber heute wollte niemand das Spiel gucken gehn, und ich bin muede...

Dienstag, 26. Juni 2012

Mt Kenya

Are we going to make it back to Kami in daylight?
- yaeh, sure!

Are we going to make it back to the Biwak in daylight?
- yeah, sure!

Vorsichtiges Anfragen beim Guide. Ankunft im Biwak: 2Uhr morgens.

Eigentlich koennte ich euch jetzt so viel erzaehlen, und hab die letzten Wochen so viele Bilder geschossen, dass ihr bis Weihnachten genug zu lesen haettet. Aber da ich bald sowieso heimkomm, und euch dann von Angesicht zu Angesicht (endlich) wieder seh, hier nur ein kurzer Abriss der letzten Wochen und ein paar Bilder vom Mt. Kenya.

Simba Col und Simba Tarn, 4600m
Ich hatte die letzten 4 Wochen den Johannes zu Besuch, und bin deshalb sehr viel gereist. Ich habe deshalb auch ein klein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil ich meine Schule dadurch vernachlaessige. Aber die bekommen naechstes Wochenende eine Ziege zu meinem Abschluss, ich hoffe mal das stellt sie ein bisschen zufrieden. Meine Arbeit hier ist getan, ich habe jetzt einen Nachfolge-Lehrer (Mr. Githinji aus dem Rift Valley) und ich bin gerade dabei, mit Max, der vor mir hier war, einen Freundeskreis zu installieren (zumindest will ich das, aber Max schreibt mir keine Infos mehr... faule Socke...)
Meike, die auch 3 Wochen hier war, hat uns vorletzten Samstag verlassen, und am gleichen Tag sind Johannes, Andrea, Jonas und ich mit dem Matatu Richtung Chogoria aufgebrochen. Das liegt am Fuse des Mt. Kenya, und dort beginnt auch die anstrengendste aber sehenswuerdigste Route auf dem Gipfel. Dort haben wir uns eine letzte Nacht im Luxus (warme Dusche, gutes Essen) gegoennt, und haben dann gleich mal mit einer 19km und 1000 Hoehenmeter Etappe die ganze Geschichte begonnen. Zuerst durch Regenwald, dann Bambus, und zum Schluss ueber die Baumgrenze hinaus.
Nithi Falls, und 2 Verrueckte
Der naechste Tag hat uns ueber eine vernebelte Heidelandschaft gefuehrt, und ein kleiner Abstecher zu den Nithi-Falls war auch drinne - ein 30m hoher Wasserfall wie aus dem Bilderbuch. Natuerlich haben wir da ein bisschen gebadet, obwohl es saumaesig kalt war!

Den Abend haben wir an einem malerischen See auf 3400m Hoehe verbracht, noch ein bisschen Abendsonne genossen und dann die erste Nacht im Zelt geschlafen. Wir hatten das alte Zelt von meinem Papa dabei, das anfangs fuer Johannes und mich gedacht war (spaeter kam dann noch Jonas dazu, weil das andere zu klein war) und ein 1,5Mann Zelt von Vaude, das dafuer nur 1kg gewogen hat.
Die Landschaft war malerisch, und als die Wolken kurz weg waren, haben wir sogar einen Blick auf die Gipfel und ihre Spiegelbilder im See werfen koennen. Der Mt Kenya besteht aus 3 populaeren Gipfeln, Nelion (5188m), Batian (5199m), beide sind nur klettermaesig zu erreichen, und Point Lenana (4985m) den die ganzen Touristen besteigen. "Touristen" sind dabei die, die zu viert mit 8 Portern und 2 Guides losziehen, und von meinen Mitreisenden belaechelt bis beschimpft wurden. Wir waren natuerlich ohne Porter ganz oben...
Unser Zelt, im Hintergrund die Gipfel
Die naechasten 2 Tage wurde weiter gewandert, mit zunehmender Steigung und Hoehe. Die Hoehenkrankheit hat keiner gekriegt, aber wir haben doch gemerkt das da oben weniger Luft ist - Kopfschmerzen und schwereres Atmen waren jeden Abend an der Tagesordnung. Am 5. Tag dann sind wir frueh morgens um 4e aufgestanden, weil wir die geringe Hoffnung hatten, dass wir es an einem Tag hoch und wieder runter schaffen (unsere Zelte blieben auf 4500m zurueck). Wir hatten fuer die Kletterpartie leichte Ruecksaecke und 2 Guides, sodass wir jeweils in 3er Teams geklettert sind. Guide voran, und dann die Wazungu hinterher. Auf ca.4800m im Amphitheater haben wir dann halt gemacht, und obwohls erst 2e war das Kletter fuer den Tag eingestellt. Schlafsaecke zwischen den Steinen ausgerollt, und dann auf den nachesten Tag gewartet. Jo, Jonas und ich haben zwar rumgemault, weil wir dachten, wir koennten es vielleicht doch noch an einem Tag schaffen und wuerden nur unsere Zeit verschwenden, aber am naechsten Tag haben wir gemerkt, dass es umoeglich gewesen waere...
Jeden Abend Nudeln...
Naja, was soll ich ueber das Kletter viel sagen, es war ein durchschnittlier Schwierigkeitsgrad 4 mit einigen Stellen 5 oder 5-, am zweiten Tag hatten wir keine Rucksaecke dabei (bis auf Jo den Wassertraeger), aber es war halt scheisse hoch und ihr wisst, ich hab damit ein kleines Problem, wenns links und rechts mehrere hundert Meter runtergeht. Aber um 2e waren wir trotzdem auf dem Gipfel, das zweite Team eine knappe Stunde spaeter.Und dann fings an bergab zu gehen - zum einen wieder runter vom Berg, zum anderen mit Leistung, Wetter und Moral. Es fing an zu schneien, wir waren alle erschoepft, und mussten ueber den glitschigen Felsen wieder zurueck. Der oder die eine hat sogar vor lauter Verzweiflung das heulen angefangen, und wenn es einen Landemoeglichkeit gegeben hatte, haetten wir fast den Hubschrauber geholt, um uns da rausfliegen zu lassen. Soviel mal dazu das es hart war. dann ist auch noch die Dunkelheit ueber uns hereingebrochen, und wir hatten noch 8 (angeblich nur 5, aber es wurden immer mehr) Seillaengen abzuseilen. Und wir hatten nur 3 Stirnlampen dabei, fuer 6 Leute. ("der Profi packt schon morgens um 8e das Nachtsichtgeraet ein" - Black Hawk Down - gell, Jonas!!!). Also haben wir uns immer zu 2. mit einer Stirnlampe schlecht gesichert die Traversen entlanggehangelt, dazu war es ungefaehr -5grad kalt. Das abseilen mussten 3 Leute (Jonas, ich und ein Guide) ohne Lampe machen. Bei Neumond. Wenn man da im Stockdunkeln am Seil haengt, oben mit 2 Schlingen und einem Clips Karabiner gesichert, und alles was einen haelt ist die rechte Hand am Seil, man sieht nicht wie weits runter geht und ob das Seil irgendwann zu Ende ist, da kommt dann ganz kurz der Gedanke auf, ob man das Sonnenlicht nochmal sieht.
Ja, an der Stelle hatte ich Hoehenangst.

uWir haben alle das Sonnenlicht gesehen, nach einer weiteren, eigentlich ungeplanten Nacht im Biwak, und am naechsten Tag einen Gewaltmarsch hingelegt, um aus dem Park rauszukommen. In 6 Stunden 26km, 2000m Hoehenunterschied, und das ganze mit kaputtem Knie (eventuell erinnert sich jemand an meine Knie Probleme letztes Jahr - nein, das ist noch nicht vorbei).Puenktlich um 5 nach 6 abends waren wir am Gate, haben uns dann per Taxi ins Hotel fahren lassen, und da ordentlich gevespert. 2kg Fleisch fuer 4 Leute, dazu Pommes und ein wohlverdientes Tusker. Wir waren echt froh, alle vier lebendig und warm um einen Tisch zu sitzen.
So, und naechste Woche gehts noch zum Lake Turkana, das ist mein letztes Ziel in diesem Land, und in 14Tagen bin ich schon wieder auf deutschem Boden!

Mt Kenya, Batian, 5199m, Jakob und Johannes
Wenn mich jemand abholen will, ich freu mich ueber alle am Flughafen:
Landung laut Ticket ist am 10.7.2012 um 16:30Uhr am Flughafen Stuttgart, Flug Nr. TK1705.

Bis bald!

Sonntag, 24. Juni 2012

Entschuldigung

If you look at me, a monkey you will see.
If you stand by me, a monkey you will be!
Hey, monkey, Attention!
- Jonas, jeden morgen am Mt Kenya...

So, fuer alle die sich Sorgen machen, ich hab in letzter Zeit meine Freunde aus Stuttgart, Johannes und Meike durch Kenya gefuehrt, und deshalb keine Zeit gehabt, hier zu bloggen. Entschuldigung dafuer.
Dafuer werd ich morgen oder so hier gaaaanz viele tolle Bilder und einen netten Bericht ueber die Besteigung des Mt. Kenya reinstellen, dort hab ich die letzte Woche verbracht, und, soviel vorneweg, wir haben es tatsaechlich geschafft auf 5199m zu kommen. War aber ein hartes Stueck Arbeit, und vom Runterkommen mal ganz zu schweigen...
Also, seid gespannt, und bis morgen!