Don't you get tired of living here?
- no, you just get used to it... but it's still great every day
Der Chef vom Africa Beach Hostel ueber das Leben im Paradies.
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Tiwi-Beach, Paula und Thorben |
Ihr kennt sie bestimmt alle - die Straende aus den Reiseveranstalter Prospekten, weisser Strand, gruene Palmen, auf dem blauen Meer ein paar weisse Schaumkroenchen und darueber an einem makellos blauen Himmel eine gleisende Sonne. Dazu ein paar einfache, strohgedeckte Huetten, und davor auf einem mit rosa Blumen in einer grossen Muschel dekorierten Tisch ein ein Holzteller mit frischem Fisch in Kokos-Erdnusssose.
Sowas halt, wo man sich denkt, da komm ich nie hin, es sei denn ich gewinne im Lotto - nur das ich da war.
Aber erst mal der Reihe nach, es ist so viel passiert in letzter Zeit, da muss das African Beach Hostel noch kurz warten.
Am Dienstag letzte Woche hat die Schule zugemacht fuer die Endtermferien, das heisst ich hab jetzt bis Anfang Mai frei. Ich bin gleich nach Schulschluss mit meinem Rucksack ins Matatu, weil ich in Western Kenya ein paar Freunde besuchen wollte. Die Reise dahin war eher doof, ich hab im Matatu meinen Geldbeutel verloren (oder er ist mir verloren worden, ich will mal nur niemand beschuldigen. Warn aber "nur" 1200 Shilling drin...), die Conductor haben mir viel zu viel Geld fuer die Fahrten abgezogen, ich bin nachts um 12e in Kisumu gestrandet, meine Matatus haben im Schnitt 2,5h gebraucht, bis sie mal losgefahren sind (ein leeres Matatu faehrt nicht los), und auf meinem Matatu Dach wurde Fisch transportiert - lecker...
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Sturmfront im Anmarsch... |
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Zugfahren in Kenya, dritte Klasse, ein Abenteuer fuer sich |
Aber irgendwann war ich dann in Kima, meiner frueheren Wirkstaette (da wo ich am Anfang Computer Kurse gegeben hab) und hab mich da mit den Leuten getroffen, die das leiten. Das Kipepeo Comunity Empowerment Project ist mittlerweile in neue, groessere und lichtere Raeume umgezogen, und hat vor weiterhin PC Kurse zu geben - wozu sie meine Unterlagen wollen, weil ich das so gut gemacht hab. Das Problem ist nur, dass ich alles aus dem Kopf gemacht hab. Naja, jetzt hab ich ja Ferien, jetzt kann ich das aufschreiben... Hab mich dann noch mit ner anderen Freiwilligen getroffen und an einem der schoensten Orte dieser Erde ein lauwarmes Tusker getrunken. Wenn ich mal reich bin, kauf ich die Stone Mountain Bar in Kima und verbringe meinen Lebensabend damit, Sonnenuntergaenge anzugucken. Dann hab ich den Thorben besucht (der hatte Geburtstag), und durfte dazu durch den eindrucksvollsten Sturm meines Lebens fahren - vor allem, weil anfangs weit und breit kein Matatu zu sehen war, und die pechschwarze Sturmfront hinter mir aufgerueckt ist und im sekundentakt Blitze ausgespuckt hat. Gluecklicherweisse hat mich dann ein Privatmann mitgenommen, auch per Anhalter fahren funktioniert also in Kenya. 5 Minuten spaeter hat man nichts mehr gesehen, alles war schwarz und auf der Windschutzscheibe lagen Eimerweise Wasser. Aber irgendwie hat der Kerl es trotzdem geschafft das Auto ueber die Schlaglochgespickte, geflutete Strasse zu bugsieren und mich am Matatu Stand abzusetzen.
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Segelschiff! Leider keine Delfine unterwegs, dafuer warn wir noch schnorcheln |
Mit dem Thorben zusammen bin ich dann am Donnerstag nach Nairobie gefahren, und am Samstag in den "Village Market" in Nairobi gegangen - KULTURSCHOCK! Das war mal ein kleiner Vorgeschmack darauf, wie es werden wird, nach Deutschland zurueck zu kommen. Der Village Market ist ein Einkaufszentrum in Westlands, dem reichen Teil von Nairobi. Das heist, das erst mal die Haelfte der Leute dort weiss war - allein das war schon komisch. Ansonsten war es eigentlich nur ein grosses Einkaufszentrum, mit Applestore und Dior Filiale - aber das ist halt ein Riesenkontrast zu dem was ich hier sonst so zu sehen bekomm. Vor allem die viele verschiedenen (sauberen) Gerueche warn toll =) Um der ganzen Sache dann die Krone aufzusetzen, hab ich mir dann noch eine "Thuringer Bratwurst with Sauerkraut and mashed potatoes" gegoennt.
Eigentlich wollten wir dann mit dem Zug an die Kueste fahren, ham den aber verpasst, und stattdessen einen Reisebus genommen. Nach 8 Stunden tut einem da ganz schoen der Hintern weh...
Ueber die paradiesischen Zustaende an der Kueste hab ich mich ja schon ausgelassen... schaut euch die Bilder an und entscheidet selbst... Wer mich besuchen kommt, den nehm ich mindestens fuer 2 Tage nach Mtwapa mit, und wenn wir genug Leute sind, kenn ich jetzt auch jemand wo man fuer 50Euro am Tag ein Haus mit Kueche und Pool fuer bis zu 8 Leute mieten kann... mit Blick auf die Lagune.
An der Kueste dann ein bisschen rumgereist, frischen Fisch am Lagerfeuer am Strand gegessen, mit dem Segelboot durch den indischen Ozean, durch Mangrovenwaelder spazieren gegangen, was man halt so macht im Urlaub.
Die Rueckfahrt nach Nairobie haben wir dann im Zug hinter uns gebracht - das is ja schonmal ein Abenteuer fuer sich. Wir sparsamen Freiwilligen sind dritte Klasse gefahren, wenn wir Geld haetten waeren wir in einer Stunde geflogen statt 15h im Zug zu hocken. Und im Flieger fliegt auch niemand mit, der 20 Huehner transportiert, zu je 5 gebuendelt, und verteilt sie unter den Baenken... Heute Abend gibts noch frische Ziege, der Besitzer von der Bar wo wir manchmal Billiard spielen gehen schlachtet eine fuer uns.
Achja, wenn jemand von euch ein paar gute Ideen fuer einfache Physik experimente hat, die ich auch mit geringem Budget umsetzen kann, dann lasst mir das zukommen - Ferien sind auch bald rum, und dann muss ich wieder irgendwie versuchen, die Jugend vom Lande fuer Newtons Lehre zu begeistern...