Mittwoch, 16. Mai 2012

Is the Rainseason over now?
Maybe...
Jakob hofft bei jedem Sonnenstrahl das der doofe Regen endlich aufhoert! -tut er aber so schnell nicht
meine tolle neue Gitarre!
Maaan, ich bin ja heute mal sowas von gar nicht in der Laune, hier was zu schreiben...  Ok, das ist jetzt wieder ein paar Tage her, und da mittlerweile auch schon Beschwerden aufgekommen sind, dass ich meine anfaengliche Schreibwut nicht durchgehalten habe, hier mal wieder ein wenig Text. Auch wenn ich lieber ins Dorf gehen wuerde oder Gitarre spielen oder oder oder... Meine letzten Posts waren ja alle mehr oder weniger depressiv - ich weis jetzt vermutlich auch warum, zusammen mit einer dicken Portion Muedigkeit gabs die schlechte Laune oder leichte Depression, je nachdem wie man das nimmt, als Beigabe fuer die Malariaprophylaxe - was erwartet man auch, wenn man 3 Monate am Stueck Pillen schluckt. Ich war die letzten der letzten Woche sowas von saumuede, zu nix zu gebrauchen. Naechstes mal krieg ich lieber Malaria, da ist man nach 2 Tagen wieder auf den Beinen!
Ansonsten war letzte Woche wieder Schulanfang, wir haben 3 (nur noch) 2 neue Mzungu Volunteers, die aber nur Teilzeit arbeiten - dazu ein einen neuen kenyanischen Lehrer, der aber noch sehr zurueckhaltend ist. Hab mit Elena grade den dadurch noetigen neuen Stundenplan gebastelt, dabei muessen wir in 3 Wochen eh nen neuen machen, weil die ganzen Volunteers da schon wieder weg sind.
vlnr: Mzungu, Maasai, Kikuyu, alle mit ihren Stammes-
typischen Taenzen
Auf dem Maasai Market vom Regen ueberrascht, an einen
Teestand gefluechtet (das ist Marina aus Japan)
Meine Tage sind auch gezaehlt, 54 ab heute, und davon werd ich leider nicht ganz so viele in der Schule verbringen - so richtig leid tut mir das aber nicht, das zurueckkehren in die Schule am Montag letzte Woche war schon hart. (Die Einstellung hat sich auch schon wieder leicht geaendert, man muss hier sehr flexibel sein. Nur die Rueckkehr aus den Ferien in die Schule war hart, mittlerweile hab ich wieder richtig Lust hier zu sein) Der Laden hier ist sowas von unorganisert, chaotisch und einfach viel zu arm! Ich hab neulich mit einem kenyanischen Lehrer im Ruhestand gesprochen, und ihm die Zustaende hier beschrieben (30 Schueler auf 20 sqm, die kleinen Tische, die schlechte Tafel, keine Buecher und keine echten Lehrer) - da ist dem auch das Graussen gekommen. Aber er hat mir ein paar tolle Ideen fuer den Unterricht gegeben, die muss ich jetzt naechste Woche mal versuchen umzusetzen. Ein weiteres Problem ist hier auch, dass die letzte Trockenzeit sehr lange war, und deshalb jetzt der Mais zur Neige geht. Ein Sack Mais kostet mittlerweile KSH 4400, als ich damals Mais kaufen war warens noch 3100. Und sie werden weiter steigen, vermutlich die 6000 knacken. Fuer die Schule ist das Hart, Mais ist hier das Hauptnahrungsmittel, und ein Sack reicht fuer ne Knappe Woche. Der Bishop geht morgen nen Kredit aushandeln, lieber jetzt viel Mais kaufen als spaeter den richtig teuren... das ist zumindest die Idee dahinter. Und der Mzungu mit dem Geld gibt das auch nicht fuer Essen aus, sondern fuer Spielsachen... Ok, Spielsachen fuer Erwachsene, bzw Ingenieure. Ich war am Montag mit dem Bishop in Nairobi und hab den Rest der mir anvertrauten Spendengelder in die neue Physiklaboraustattung investiert - so nette Sachen wie ein Gold Leaf Electroscope, Spring Balances, Measuring Cylinder... war lustig das alles auf Englisch zu kaufen, da muss man gleich nochmal Physik lernen. Die Ampere- und Voltmeter hab ich gestern auch mal getestet, sind ziemlich mau...
Regen in der Schule - Unterrichten unmoeglich, wegen
den Blechdaechern
Heute hats mal wieder richtig geregnet, war unheimlich spassig, die Schueler sind draussen rumgerannt und haben Wasser gesammelt, um dann nach dem Regen ihre Kleider zu waschen. Wasser ist kostbar! Aber zur (Regen-) Zeit gibts ja genug, und deshalb ist auch alles hier herum gruen! Letzte Woche haben Elina und ich beim Bishop uebernachtet, und danach einen Ausflug in die Teefelder gemacht, wun-der-schoen! teilweise sahs aus wie Europa, hab mich richtig heimisch gefuehlt.
Koennte auch irgendwo hinter Nattheim sein, oder?
Bald kommt hier ja Besuch aus dem deutschen Lande vorbei, ich freu mich so mich mal wieder mit Ingenieuren ueber die richtigen Probleme hier zu unterhalten, zum Beispiel warum haben die Matatus in Nairobi ne andere Luftansauganlage als in Mombasa? (ich glaub ich weis es, aber kommt mal her, dann gucken wir uns das zusammen an!)
Abgesehen das hier ein reges kommen und gehen der Lehrer statt findet, hab ich mich echt gut eingelebt, obwohl mir die Fortschritte der zivilisation schon fehlen - so ne Waschmaschine ist was tolles, und ne warme Dusche hin und wieder... naja, noch 54 Tage, dann gibts das wieder. Dafuer keine Chapati fuer 20cent, frische Mangos zum Fruehstueck, Matatus mit guter Musik und Bass, dass dir die Hosenbeine schlackern, Kinder, die sich freuen wenn du ihnen nur zuwinkst, und ach, so viel mehr...
Abgesoffen! Der Regen verwandelt die Strassen in ein
matschiges Chaos
Ich hab euch auch ganz viele neue Bilder (fast alle gruen!) in mein google+ Album hochgeladen, unafurahya! (kiswahili: geniese es!)